Sport und Bewegung im Lauf der Zeit: Geschichte, Trends und Zukunft

Vom Jäger und Sammler zum Bürostuhl – In den letzten 10.000 Jahren hat sich unsere Art zu leben und zu arbeiten drastisch verändert. Warum regelmäßige Bewegung heute wichtiger denn je ist und wie Unternehmen Bewegungsmangel vorbeugen können.

10.000 Jahre Bewegung: Was der Wandel für die moderne Arbeitswelt bedeutet

Die Art und Weise, wie wir uns bewegen, hat sich im Laufe der letzten 10.000 Jahre radikal verändert. Unser Körper, der sich über Millionen von Jahren an bestimmte Bewegungsformen angepasst hat, wird heute durch unseren modernen Lebensstil oft falsch beansprucht. Als Personalverantwortliche

in einem Unternehmen kennen Sie vielleicht die Herausforderungen, die ein zunehmend sitzender Alltag mit sich bringt. In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, wie sich die Bewegungsmuster des Menschen im Laufe der Zeit entwickelt haben und warum es gerade im modernen Arbeitsleben so wichtig ist, Bewegung aktiv zu fördern.

Bewegung in der Steinzeit: Aktivität als Lebensgrundlage

Vor 10.000 Jahren lebten Menschen als Jäger und Sammler. Bewegung war unvermeidlich und integraler Bestandteil des täglichen Lebens. Um zu überleben, legten unsere Vorfahren große Strecken zu Fuß zurück, jagten Tiere, kletterten, sammelten Pflanzen und transportierten schwere Lasten. Ihr Alltag war durch eine Vielzahl von körperlichen Aktivitäten geprägt – die Muskeln, Gelenke und Knochen des menschlichen Körpers entwickelten sich, um diese Belastungen zu bewältigen.

Diese Bewegungsmuster waren vielfältig und funktional, denn der Mensch nutzte seinen Körper so, wie er geschaffen wurde: als leistungsfähige Maschine, die auf Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination ausgelegt ist. Die körperliche Aktivität dieser Zeit entsprach der natürlichen Funktionsweise des Körpers und führte zu einer ständigen Anpassung und Erhaltung seiner Leistungsfähigkeit.

Die landwirtschaftliche Revolution: Der erste Schritt in einen sesshaften Lebensstil

Mit der Einführung der Landwirtschaft vor etwa 10.000 Jahren veränderte sich die Art und Weise, wie sich Menschen bewegten. Das Jagen und Sammeln wurde durch den Anbau von Pflanzen und die Haltung von Tieren ersetzt. Während die körperliche Arbeit auf dem Feld zwar weiterhin anstrengend war, bedeutete der Wechsel zu einem sesshaften Lebensstil, dass Menschen ihre Bewegungsgewohnheiten einschränkten. Die Vielseitigkeit und Dynamik der Bewegungen, die unsere Vorfahren in der Steinzeit ausübten, ging verloren. Der menschliche Körper wurde vermehrt durch monotone, wiederholte Bewegungen beansprucht, was weniger physische Belastung in Bezug auf Ausdauer und Flexibilität bedeutete.

Die industrielle Revolution: Körperliche Arbeit wird durch Maschinen ersetzt

Mit der industriellen Revolution im 18. und 19. Jahrhundert veränderten sich die Lebens- und Arbeitsweisen erneut. Maschinen übernahmen körperlich anspruchsvolle Aufgaben, und immer mehr Menschen zogen in Städte, um in Fabriken zu arbeiten. Viele Arbeitsplätze erforderten nun kaum noch Bewegung, stattdessen standen monotone, repetitive Tätigkeiten im Vordergrund. Die körperliche Aktivität nahm weiter ab, und die ersten Auswirkungen eines inaktiven Lebensstils wurden sichtbar: Rückenschmerzen, Haltungsschäden und andere Beschwerden wurden zu einem häufigen Phänomen in der Arbeiterklasse.

Die industrielle Revolution war ein Wendepunkt in der Geschichte der menschlichen Bewegung. Sie brachte den Beginn einer körperlichen Inaktivität mit sich, die für die Evolution des menschlichen Körpers völlig neu war.

Die digitale Revolution: Der Siegeszug des Sitzens

Die letzte bedeutende Veränderung unserer Bewegungsgewohnheiten kam mit der digitalen Revolution. Heute arbeiten die meisten Menschen in Berufen, die es nicht mehr erfordern, körperlich aktiv zu sein. Stattdessen verbringen Arbeitnehmer

in Deutschland durchschnittlich 9,2 Stunden pro Tag sitzend. Besonders Büroangestellte kommen häufig nicht über 1.500 Schritte pro Tag hinaus – das liegt weit unter dem empfohlenen Minimum von 10.000 Schritten.

Das ständige Sitzen führt zu einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme, von Rückenschmerzen über Verspannungen bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Unser Körper ist für diesen Lebensstil nicht ausgelegt, denn er braucht regelmäßige Bewegung, um gesund zu bleiben.

Was bedeutet das für den modernen Arbeitsalltag?

Die drastische Veränderung unserer Bewegungsmuster stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Bewegungsmangel kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, die nicht nur das persönliche Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden beeinträchtigen, sondern auch wirtschaftliche Auswirkungen haben: Krankheitsbedingte Ausfälle, verringerte Produktivität und langfristige Gesundheitskosten sind häufige Folgen eines inaktiven Lebensstils.

Doch es gibt Lösungen. Unternehmen haben die Möglichkeit, präventiv einzugreifen und ihre Mitarbeitenden dabei zu unterstützen, wieder mehr Bewegung in ihren Alltag zu integrieren. Da der Arbeitsalltag den Körper oft nicht ausreichend fordert, sind gezielte Bewegungsprogramme eine sinnvolle Ergänzung.

Die Notwendigkeit eines aktiven Lebensstils abseits der Arbeit

Der moderne Arbeitsalltag bietet kaum noch Raum für natürliche Bewegungsformen. Das bedeutet, dass Bewegung gezielt in den Alltag integriert werden muss – nicht nur während der Arbeit, sondern vor allem auch danach. Ein gesundes Bewegungsverhalten ist entscheidend, um langfristig gesund zu bleiben und die körperlichen Belastungen des Sitzens auszugleichen.

Regelmäßige Bewegung sorgt für eine verbesserte Durchblutung, stärkt die Muskulatur und fördert die Flexibilität. Zudem hat sie einen positiven Effekt auf die geistige Leistungsfähigkeit und hilft, Stress abzubauen. Gerade in der schnelllebigen und oft belastenden Arbeitswelt ist es essenziell, dass Mitarbeitende einen körperlichen Ausgleich finden.

Bewegung als Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements

Als Verantwortliche haben Sie die Möglichkeit, aktiv zur Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden beizutragen. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bieten hervorragende Rahmenbedingungen, um den Bewegungsmangel auszugleichen. Indem Sie Maßnahmen ergreifen, die auf regelmäßige Bewegung abzielen, können Sie nicht nur das Wohlbefinden Ihrer Belegschaft fördern, sondern auch deren Leistungsfähigkeit steigern.

Gezielte Programme, die nach § 20 SGB V zertifiziert sind, bieten Ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, aktiv zu werden – unabhängig davon, ob sie bereits sportlich aktiv sind oder nicht. Es geht darum, den Menschen Bewegung zu ermöglichen, die ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht und die negativen Auswirkungen des modernen Arbeitsalltags abfedert.

Fazit: Bewegung ist der Schlüssel zu einem gesunden Arbeitsleben

Die Geschichte der menschlichen Bewegung zeigt klar, dass unser Körper auf Aktivität ausgelegt ist. Die moderne Arbeitswelt hingegen verlangt zunehmend eine sitzende Lebensweise, die der natürlichen Funktionsweise des Körpers entgegensteht. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen die Verantwortung übernehmen, ihre Mitarbeitenden dabei zu unterstützen, wieder mehr Bewegung in ihren Alltag zu integrieren.

Der erste Schritt ist oft einfach: kleine, gezielte Maßnahmen, die in den Arbeitsalltag integriert werden können, machen bereits einen großen Unterschied. Doch auch abseits der Arbeit sollte Bewegung gefördert werden. Denn nur durch eine aktive Lebensweise können die langfristigen negativen Folgen des Bewegungsmangels vermieden werden.

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